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Für Saarbrücken lief die Saison fast makellos. Foto: Verein
Der Favorit hat sich durchgesetzt

3. Bundesliga Süd: Saarbrücken steigt ins Unterhaus auf, Kuppingen, Stuttgart und Hohberg verlassen die Liga

Julian Hörndlein 02.05.2024

Frankfurt/Main. Die 3. Bundesliga Süd der Herren wird im kommenden Jahr definitiv eine andere sein. Nicht nur kehrt der ausgemachte Favorit Saarbrücken II ins Unterhaus zurück, neben dem Abstieg der TTSF Hohberg ziehen Stuttgart und Kuppingen ihre Teams zurück.

Nicolas Barrois hört man seine Zufriedenheit förmlich an. Nicht nur konnte der Teammanager des 1. FC Saarbrücken-TT samt seiner Truppe der zweiten Mannschaft den weitgehend ungefährdeten Meistertitel feiern, das Team kehrt nach einem Jahr Abstinenz nun auch wieder in die 2. Bundesliga zurück. „Die Saison lief fast perfekt“, sagt er. Man habe nur einmal beim Unentschieden in Windsbach zittern müssen. Neben dem letzten Spieltag, an dem noch einmal ein 5:5 verbucht wurde, brachten die Saarländer nur Siege auf die Anzeigetafel. Barrois hebt hervor, dass Eduard Ionescu und Cedric Meissner trotz ihres TTBL-Engagements auch in der 3. Bundesliga erfolgreich gespielt haben. „Die beiden waren ein großer Faktor im Aufstiegskampf“, erklärt er. In der nächsten Saison sollen beide auch wieder eine wichtige Rolle für den Klassenerhalt spielen. Ergänzt wird das Team durch Lichen Wang, Andrei Istrate, Talha Yigenler und Mathias Hübgen. „Wir wollen die zweite Mannschaft als Sprungbrett in die erste Liga für unsere jüngeren Spieler nehmen“, erklärt Barrois.

Die Enttäuschung ist hingegen groß beim Team der Sportunion Neckarsulm. Die Mannschaft hatte als Zweitplatzierter die Möglichkeit zur Relegation, die gegen den Zweitligisten vom TTC SR Hohenstein-Ernstthal mit 5:5-Unentschieden und damit zugunsten von Hohenstein ausging. „Die Enttäuschung ist jetzt natürlich groß“, sagt Alexander Mohr. An Saarbrücken als Top-Favorit sei kein Weg vorbei gegangen. Dennoch ist man in Baden-Würrtemberg mit der gezeigten Leistung zufrieden. „Bis zur Relegation lief die Saison richtig gut“, so Mohr. Nach dem gescheiterten Aufstiegsversuch ist nun die Zielsetzung für nächste Saison, den Sprung zurück ins Unterhaus zu schaffen.

Drei Teams verlassen die Liga

Dieses Jahr verlassen gleich drei Mannschaften die Liga: Schlusslicht Hohberg, außerdem der Sportbund Stuttgart und der TSV Kuppingen. Für Hohberg geht es nun zurück in die Regionalliga Südwest, Stuttgart wird in der Oberliga aufschlagen. „Wir werden einen Schnitt machen“, sagt der Stuttgarter Thomas Walter. Ahmed Elmahdy verlässt den Verein in Richtung Salzgitter, Marlon Spieß und Gabriel Gaa werden zunächst ein Jahr pausieren. Das Team der baden-württembergischen Landeshauptstadt konzentriert sich nun auf drei jugendliche Eigengewächse, die Dauud Cheaib in der Oberliga ergänzen werden.

Unweit entfernt in Bietigheim-Bissingen hat es für den dritten Platz gereicht. Dort ist Matthias Grünenwald außergewöhnlich zufrieden. „Die Saison lief sensationell gut“, erklärt er. Gut sei auch das Zuschauerinteresse gewesen. „Es waren meist 100 Zuschauer oder mehr in der Halle“, so der Funktionär. In der nächsten Saison soll Matej Haspel ein regelmäßiger Auftritt in der 3. Bundesliga ermöglicht werden. Das weitere Grundgerüst bilden Jeromy Löffler und Michael Engelhardt. Auch auf der Trainerposition wird sich etwas tun: „Wir erwarten einen erheblichen Push durch unseren neuen Trainer Hongyu Chen“, erklärt Grünenwald. Dabei geizt er nicht mit Superlativen. „Das ist möglicherweise die spektakulärste Verpflichtung der Vereinsgeschichte.“

Auf den Plätzen Vier und Fünf folgen die TSG Kaiserslautern und der TSV Windsbach. „Wir haben unser Ziel, uns im vorderen Tabellendritte zu platzieren, nur knapp verfehlt“, sagt der Kaiserslauterer Teammanager Bijan Kalhorifar. Personell gab es während der Saison einige Herausforderungen zu meistern – vom krankheitsbedingten Ausfall von Tomas Mikutis über die ausstehende Ausreisegenehmigung von Vladislav Rukletsov bis hin zu den internationalen Verpflichtungen von Guilherme Teodoro. Für die nächste Saison möchte man in der Pfalz eine wettbewerbsfähige Mannschaft aufstellen.

Zufriedenheit in Windsbach

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Mannschaft vom TSV Windsbach um eine Position auf den fünften Platz gesteigert. Mannschaftsführer Andreas Staudacher ist zufrieden: „Wir sind erneut bester bayerischer Vertreter geworden und werden in der kommenden Saison alles daran setzen, um den Nachwuchsspielern Tom Schweiger und unserem Neuzugang Daniel Rinderer eine adäquate sportliche Perspektive zu ermöglichen“, erklärt er. Die beiden weiteren bayerischen Vereine sind der TTC Wohlbach und die DJK-SpVgg Effeltrich. In Wohlbach – so schätzt Hubert Becker – hätte mehr drin sein müssen. „Unser Saisonziel war ein Platz im vorderen Mittelfeld der Tabelle“, sagt er. Nun ist es mit dem siebten Platz das hintere Mittelfeld geworden. Dennoch habe man mit dem Abstieg nichts zu tun gehabt – und das innerhalb eines starken Teilnehmerfeldes. „Die Liga war so stark wie nie zuvor“, sagt Becker. In der kommenden Saison soll in der gleichen Besetzung angetreten werden.

In den Klassenerhalt zurückgekämpft hat sich das junge Effeltricher Team. „Wir mussten an den ersten sieben Spieltagen mit 2:12 Punkten ordentlich Lehrgeld zahlen“, meint Teammanager Jürgen Weninger. Dennoch gelang die Wende, Effeltrich brachte Punkte auf den Zähler. „Wir konnten so früh wie selten den Klassenerhalt sichern“, weiß Weninger. Er hat festgestellt, dass seine Mannschaft im Laufe der Saison zusammengewachsen ist, große Änderungen zur neuen Saison soll es deshalb nicht geben.

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