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Für ein erfolgreiches Spiel gegen Abwehr kann man sie auch nachts um drei Uhr wecken: Sabine Winter (Foto: MS)
Wie die DTTB-Männer erzielten auch die Frauen gegen die Ukraine einen 3:0-Sieg und treffen am Freitag auf Italien

Deutsche Damen machen den nächsten Schritt Richtung EM-Titelverteidigung

SH 14.09.2023

Malmö. Auch ohne ihre Nummer eins, die Weltranglistenzehnte Ying Han, die als Vorsichtsmaßname wegen leichter muskulärer Probleme pausierte, ist die deutsche Damen-Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Schweden ins Viertelfinale eingezogen. Ebenfalls gegen die Ukraine und im Anschluss an die Partie der deutschen Herren setzte sich das Team von Bundestrainerin Tamara Boros mit dem gleichen Ergebnis, 3:0, nach weniger als anderthalb Stunden Spielzeit durch. Kontrahent in der Runde der besten Acht in der Malmö Arena am Freitag um 13 Uhr ist Italien, das sich mit 3:2 gegen in der letzten Partie am Donnerstagabend gegen Tschechien durchsetzte.

Die meisten Probleme in ihrem Einzel am Donnerstagabend hatte Nina Mittelham mit der 24-jährigen Linkshänderin Solomiya Brateyko, die auch bei engen Spielständen gegen die 76 über ihr in der Weltrangliste platzierten Favoritin mutig und druckvoll agierte und der Berlinerin mit ihren variablen Rückhandaufschlägen zusetzte. Die Nummer 22 der Welt aus Deutschland behielt jedoch die Ruhe, wehrte in Durchgang vier alle Matchbälle beim Stand von 6:10 ab, bevor sie selbst ihre dritte Chance zum Sieg mit 14:12 nutzte.

Shan und Winter souverän

Im Eröffnungseinzel war die erst 20-jährige Anastasya Dymytrenko gegen Penholder-Akteurin Xiaona Shan komplett auf verlorenem Posten, erzielte in drei Sätzen insgesamt nur neun Punkte gegen die EM-Dritte von München. Sabine Winter auf Position drei, war kurzfristig für Ying Han ins Starttrio aufgerückt. Mit ihrer mächtigen Vorhand gepaart mit schnellen Beinen und exzellenter Athletik gilt sie als absolute Expertin gegen Defensivsysteme und war entsprechend gegen Ganna Gaponova in ihrem Element. Die amtierende Deutsche Meisterin im Einzel und Doppel ließ gegen die 37-jährige Abwehrstrategin aus Charkiw lediglich im zweiten Satz einen ausgeglichenen Spielverlauf zu und hatte die Partie spürbar unter ständiger Kontrolle.

"Das Ergebnis zeigt, dass es ein enges Spiel war", kommentierte Nina Mittelham ihr Einzel. "Ich habe im ersten Satz direkt fünf Rückschlagfehler gemacht und mich nicht so gut bewegt. Im Laufe des Spiels wurde es ein bisschen besser, und ich habe ein besseres Gefühl für die Halle entwickelt." Vom Spielsystem her müsse ihr Brateyko eigentlich liegen, "trotzdem gehört sie nicht zu meinen Lieblingsgegnerinnen. Am Ende zählt, dass das Team gewonnen hat", so die EM-Einzel-Finalistin des Vorjahres. Ihr Ausblick aufs Viertelfinale, ob gegen Italien oder Tschechien: "Egal, wer kommt: Wenn wir unser normales Niveau spielen, sind wir der Favorit, und ich hoffe, dass wir dieser Rolle gerecht werden können."

Portugal trifft auf dem Weg ins Halbfinale auf Gastgeber Schweden, Rumänien weiter souverän

Die an Position vier gesetzten Portugiesinnen, die bereits vor zwei Jahren Halbfinalgegnerinnen der Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes waren und es auch diesmal sein könnten, bekommen es im Viertelfinale mit Gastgeber Schweden zu tun. European-Games-Champion Rumänien, Deutschlands ärgster Konkurrent auf dem Weg zur Titelverteidigung, hat in der unteren Hälfte des Tableaus ebenfalls die Runde der besten Acht erreicht und trifft dort auf Spanien.

Deutschlands Herren, ebenfalls EM-Titelverteidiger, stehen am Freitag um 16 Uhr in ihrem Viertelfinale Kroatien gegenüber. Die an Position zwei gesetzten Schweden hielten Österreich mit 3:0 in Schach und treffen nun auf Ungarn.

Ergebnisse und Ansetzungen

Damen-Achtelfinale
Deutschland - Ukraine 3:0

Xiaona Shan - Anastasya Dymytrenko 3:0 (2,3,4)
Nina Mittelham - Solomiya Brateyko 3:1 (-9,9,9,12)
Sabine Winter - Ganna Gaponova 3:0 (4,10,1)

Italien - Tschechien 3:2
Schweden - Polen 3:1
Portugal - Kroatien 3:1
Frankreich - Österreich 3:0
Slowakei - Ungarn 3:1
Luxemburg - Spanien 1:3
Rumänien - Serbien 3:1

Viertelfinale am Freitag
Deutschland - Italien, 13 Uhr
Schweden - Portugal, 16 Uhr
Slowakei - Frankreich, 10 Uhr
Rumänien - Spanien, 10 Uhr

Herren, Achtelfinale
Deutschland - Ukraine 3:0
Slowakei - Kroatien 1:3
Dänemark - Rumänien 3:0
Portugal - Tschechien 3:0
Frankreich - Slowenien 3:2
Polen - Belgien 2:3
England - Ungarn 2:3
Schweden - Österreich 3:0

Viertelfinale am Freitag
Deutschland - Kroatien, 16 Uhr
Portugal - Dänemark, 19 Uhr
Frankreich - Belgien, 13 Uhr
Schweden - Ungarn, 19 Uhr

Samstag, 16. September
10 Uhr und 13 Uhr, Damen-Halbfinale
16 Uhr und 19 Uhr, Herren-Halbfinale

Sonntag, 17. September
14.00 Uhr, Damen-Finale
17.30 Uhr, Herren-Finale

Siegerehrung für beide Wettbewerbe ca. 20 Minuten nach dem Herren-Finale

Das deutsche EM-Aufgebot in Malmö

Herren

  • Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, Weltrangliste vom 12. September: 35)
  • Timo Boll (Borussia Düsseldorf, WR: 66)
  • Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach, WR: 75)
  • Cedric Meissner (1. FC Saarbrücken-TT, WR: 99)
  • Kay Stumper (Borussia Düsseldorf, WR: 128)

Damen

  • Ying Han (Verein: KTS Tarnobrzeg/Polen, Weltrangliste vom 12. September: 10)
  • Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 22)
  • Xiaona Shan (ttc berlin eastside, WR: 34)
  • Annett Kaufmann (TTC Böblingen, WR: 49)
  • Sabine Winter (TSV Dachau, WR: 63)

Sportliche Leitung
Richard Prause (Sportdirektor)
Trainerteam
Tamara Boros (Bundestrainerin Damen), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Elke Schall-Süß (DTTB-Honorartrainerin)
Medizinische Abteilung
Dr. Thomas Garn (Teamarzt), Dr. Christian Zepp (Sportpsychologischer Experte), Peter Heckert, Birgit Schmidt (Physiotherapeuten, OSP Hessen in Frankfurt/Main)
Organisationsleiter
Kolja Rottmann (DTTB-Leistungssport)
Schiedsrichter
Sven Weiland (Oberschiedsrichter, Uhingen), Anja Gersdorf (Düsseldorf)

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