Frankfurt am Main. Wer gewinnt den Meistertitel in der 3. Herren-Bundesliga Süd und besitzt damit die Aufstiegsberechtigung in das Unterhaus? Zwei Klubs wurden bei einer Umfrage unter den Vereinsvertretern genannt: TTC SR Hohenstein-Ernstthal und die TSG Kaiserslautern. Leichte Vorteile besitzt demnach das Team aus Sachsen. Aufgrund der Ausgeglichenheit innerhalb der Liga scheint der Kampf um den Klassenerhalt ebenso viel Spannung zu versprechen.
Experten erwarten einen Zweikampf zwischen dem TTC SR Hohenstein-Ernstthal und der TSG Kaiserslautern
Nach dem sechsten Platz in der vergangenen Saison hat sich der TTC SR Hohenstein-Ernstthal zur neuen Saison mit Michal Benes vom Liga-Konkurrenten TTC Wohlbach verstärkt. „Wir besitzen weiterhin eine junge Mannschaft mit Potential und wollen unter die Top 3“, stellt Teamchef Christian Hornborgen klar, der selbst die TSG Kaiserslautern als Titelfavoriten ansieht. „Unser Kernziel bleibt mit der Förderung eigener Talente unverändert.“ Durch Neuling Benes sei das Team „insgesamt etwas stärker und variabler besetzt“.
Wie die Sachsen möchte sich auch die TSG Kaiserslautern, zuletzt auf Rang fünf platziert gewesen, nach Angaben von Leistungssportkoordinator Bijan Kalhorifar „im vorderen Tabellendrittel platzieren“. Mit Rafael Turrini und Bayard Argentan wurden zwei Spieler aus Frankreich neu unter Vertrag genommen. Im Vergleich zur abgelaufenen Saison sei die Truppe nach Einschätzung von Kalhorifar „stärker besetzt. Uns steht eine junge, hochmotivierte Mannschaft mit Teamgeist zur Verfügung. Hinzu kommen gute Ersatzspieler aus der Reserve.“ Der Sportchef aus der Pfalz schiebt die Favoritenrolle im Kampf um den Titel übrigens nach Hohenstein-Ernstthal.
Den Absteiger aus der 2. Bundesliga, TV Leiselheim, hat niemand auf der Rechnung. Und das nicht ohne Grund, „denn wir haben die Mannschaft neu formiert und streben deshalb den Klassenerhalt an“, sagt Trainer Andreas Cipu. Youssef Abdel-Aziz (Union Velbert) und Medaras Stankevicius (TTC Lampertheim) stehen nicht mehr zur Verfügung. Carlos Franco, Alberto Lillo (beide aus Spanien), Adam Janicki (SVH Kassel) und Alfonso Olave Quinteros (1. FC Bayreuth) wurden neu mit einem Kontrakt ausgestattet. „Das Team ist jung und ehrgeizig. Allerdings hat bis auf Vladimir Anca keiner unserer Spieler Drittliga-Erfahrung.“
Auch der Vizemeister 2019/20, TTC Wohlbach, hat als Ziel den Verbleib in der 3. Bundesliga ausgegeben. Mit Gleb Shamruk (Italien) und Mahmoud Helmy (TG Obertshausen) verpflichtete der Vorsitzende Hubert Becker zwei neue Spieler für das vordere Paarkreuz. Dafür haben Michal Benes (TTC SR Hohenstein-Ernstthal), Richard Vyborny (TSV Bad Königshofen) und Yevgenij Christ (TSV Windsbach) den Klub verlassen. Eine, so der Vereinsboss, „junge sowie ehrgeizige Mannschaft“ soll es richten und den Klassenerhalt eintüten.
FC Bayern München setzt auf deutsche Spieler mit Erfahrung und Entwicklungspotential
„Wir peilen Platz drei bis fünf an. Allerdings muss sich unser neues Team erst noch finden“, verrät Rainer Schmidt, Trainer des zuletzt auf Position drei zu findenden TTC 1946 Weinheim. Oliver Both (FSV Mainz 05 II) und Ivan Juzbasic (TTC Fortuna Passau) sind neu. Dafür muss Schmidt auf Laurenz Devos (TTC GW Bad Hamm) sowie Filip Cipin (Kroatien) in Zukunft verzichten. Die Frage nach Stärken sowie Schwächen ließ der TTC-Coach bewusst unbeantwortet. „Wir haben zwei neue Spieler, die es in das Team und in das Umfeld des Vereins zu integrieren gilt.“
Andreas Gutgesell, Pressereferent beim TTC Wöschbach, kann sich bei der Nennung des Saisonziels immer nur wiederholen. „Wie auch schon in den vergangenen drei Spielzeiten heißt es wieder einmal: Am besten schnellstmöglich Punkte sammeln, um sich von den hinteren Rängen entfernt zu halten.“ Dies soll mit einer größtenteils neu besetzten Mannschaft passieren, die aber weiterhin von Jan Zibrat angeführt wird. Guilherme Teodoro (Brasilien) und Aleksa Gacev (Serbien) stammen vom Absteiger ASV Grünwettersbach II. Yong Fu (TTF Liebherr Ochsenhausen), Siddharta Christian Dias Almeida (DJK Sportbund Stuttgart) und Javier Benito (Belgien) gilt es zu ersetzen. „Hinter Jan stehen uns drei junge, aufstrebende und entwicklungsfähige Spieler zur Verfügung.“ Durch den, so Gutgesell, nicht eingeplanten Abgang von Yong Fu, „der sowohl sportlich als auch insbesondere menschlich eine große Lücke hinterlässt“, gäbe es keine Variationsmöglichkeit.
Als einziger Klub setzt der FC Bayern München auch weiterhin auf deutsche Spieler und eine gesunde Mischung aus Erfahrung sowie entwicklungsfähigen Youngstern.. Florian Schreiner, Daniel Rinderer, Tom Schweiger und Dr. Michael Plattner nehmen die ersten vier Positionen eins. Hinzu kommen Nico Longhino und Neuling Petros Sampakidis vom TuS Fürstenfeldbruck. Julian Diemer zog es zum TSV Gräfelfing. „Unsere jungen Spieler werden sportlich den nächsten Schritt machen“, legt sich Matthias Stein aus dem Abteilungsvorstand fest. „Wir hoffen, dass sie sich weiter verbessern sowie steigern können und damit insgesamt noch stabiler werden.“ Der Vorjahressiebte peilt einen Platz im (hinteren) gesicherten Mittelfeld an. „Vielleicht gelingt es uns auch, den einen oder anderen Favoriten zu ärgern.“
Als einer von lediglich zwei Klubs geht der SB Versbach personell unverändert in die neue Saison. „Da wir klarer Außenseiter in der Liga sind, zählt für uns nur der Klassenerhalt“, sagt Kapitän Andreas Ball. „Unsere Mannschaft ist ausgeglichen besetzt. Es wohnen alle Spieler vor Ort.“ Auf Nico Christ muss der Sportbund allerdings zunächst aufgrnd eines Achillessehnenrisses verzichten.
Zwei Aufsteiger mit unterschiedlichen Ansprüchen
Ohne Niederlage gewann die DJK Sportbund Stuttgart den Meistertitel in der Regionalliga Südwest. Hao Mu (TSV Kuppingen) hat das Siegerteam verlassen. Dafür wurden Andrej Semenov (TTC Lampertheim) und Siddharta Christian Dias Almeida (TTC Wöscbbach) verpflichtet. „Wir besitzen eine starke Trainingsgruppe, die sich mehrmals wöchentlich vor Ort in Stuttgart zu Einheiten zusammen findet“, erzählt Mannschaftsführer Thomas Walter. „Die Jungs sind sehr ehrgeizig und haben intensiv an ihrer Entwicklung gearbeitet.“ Dazu wurden mehrere gemeinsame Trainingslager durchgeführt, „sodass das Team gut vorbereitet ist“. Walter macht kein Geheimnis daraus, „dass wir möglichst in der vorderen Tabellenhälfte mitspielen wollen. Zunächst aber geht es um den sicheren Klassenerhalt in der neuen Liga.“ Langfristig sei es das Ziel, sich mit den vier Spielern vor Ort „nach vorne zu arbeiten“.
Getreu dem Motto „Never change a winning team“ geht der SV SCHOTT Jena als Meister der Regionalliga Süd personell unverändert ins Rennen. „Wir hoffen, dass es aufgrund der Pandemie-Entwicklung zu keinen Grenzschließungen innerhalb der Europäischen Union kommt“, sagt Teamsprecher Andreas Amend. Dass zunächst einmal in der Vorrunde kein Doppel gespielt wird, „sehen wir nicht gerade als Vorteil an. Schließlich haben wir zwei eingespielte Kombinationen.“ Pavol Mego, Roman Rezetka, Tibur Spanik und Leonard Süß sollen es richten.
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