Velbert. Der SV Union Velbert war nach der Saison 2022/23 in die 2. Bundesliga der Herren aufgestiegen. Nötig gemacht hatte das ein Beschluss, wonach zwei Mannschaften des gleichen Vereins nicht in der gleichen Liga spielen dürfen. Ein Rückblick, wie es der Truppe während der ersten Saison im Unterhaus erging.
Der fünfte Platz, eine Bilanz von 18:18 Punkten. Es sind Werte, die sich für einen Aufsteiger sehen lassen können. Dass am Ende exakt das Mittelfeld für den SV Union Velbert stehen würde, war über die Saison hinweg allerdings alles andere als sicher. „Es war wie erwartet schwer für uns“, sagt Abteilungsleiter Harald Ricken rückblickend. Der Aufstieg seiner ersten Garde war weitestgehend alternativlos gewesen. Zuvor hatte man in der 3. Bundesliga Nord aufgeschlagen – und damit in der gleichen Liga wie die zweite Mannschaft des Vereins. Aufgrund eines Beschlusses war das in den oberen Ligen nicht mehr möglich, die Folge: Entweder die erste Mannschaft steigt auf oder die zweite Mannschaft muss in die Regionalliga zurück. Velbert entschied sich für Ersteres und wagte das Abenteuer Unterhaus. Nach zwei Siegen zu Beginn folgte dann aber der Kraftakt: Es gingen die Spiele gegen Köln, Jülich, Bad Homburg und Hilpoltstein verloren, gegen den späteren Meister Dortmund und dem TTC Hohenstein-Ernstthal fuhr die Mannschaft ein Unentschieden ein. Zur Rückrunde verstärkte sich die Mannschaft dann mit Xuansong Yuan – und der schlug mit einer Bilanz von 8:2 mächtig ein.
Am Ende der Saison stehen nun der fünfte Platz und zwei Abgänge. Andrei Putuntica wechselt nach Bremen, Yuan kehrt nach China zurück. Dafür ergänzen Liang Qiu, Bruder des Düsseldorfer Asses Dang Qiu, und Wim Verdonschot zur nächsten Saison das Team. „Die Mannschaft ist deutlich schwächer als voriges Jahr“; kommentiert Ricken. Es ist deshalb auch kein Wunder, dass man langfristig denkt und auch für die Möglichkeit eines Abstiegs plant – der dann einen Rückzug der zweiten Mannschaft in die Regionalliga nach sich ziehen würde. Was lange Zeit vermieden werden sollte, würde man in Velbert mittlerweile akzeptieren. Auch aufgrund des Vereinslebens – immerhin sind in der 2. Bundesliga meist Profis statt lokaler Eigengewächse aktiv. „Die zweite Mannschaft würde mittelfristig auch in der Regionalliga antreten“, erklärt Ricken deshalb.
Nichtsdestotrotz fühlt sich der Verein im Unterhaus wohl. Die Heimspiele waren gut besucht, wurden auch mal bei YouTube gestreamt, was zu einem erhöhten Zuschauerzuspruch geführt hat. „Der Höhepunkt war das Spiel gegen Dortmund“, sagt Ricken. Nach dem Auswärts-5:5 in der Hinrunde hatte man in der Rückrunde zuhause nämlich 6:3 gegen den Top-Favoriten gewonnen.
Zu einer Neuauflage der Begegnung wird es in der kommenden Saison aber nicht kommen. Auch die Niederlage gegen Velbert konnte dem BVB den Thron nicht streitig machen, die Mannschaft ist zusammen mit dem TTC OE Bad Homburg in die TTBL aufgestiegen.