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Glückliches Team nach dem Einzug ins Halbfinale (Foto: WTT)
Der WM-Debütant erzählt, wie sauer Benedikt Duda nach dem verlorenen Auftakteinzel war und wie abgeklärt Bundestrainer Jörg Roßkopf

Fanbos WM-Tagebuch, Teil 9: "Es war ein richtig harter Tag für uns"

Fanbo Meng / SH 07.10.2022

Chengdu. In Teil neun des WM-Tagebuchs, das die WM-Debütanten Fanbo Meng und Annett Kaufmann im chinesischen Chengdu gemeinsam führen, lässt WM-Medaillengewinner Fanbo den Thriller im Viertelfinale gegen Frankreich Revue passieren, erzählt wie sauer Benedikt Duda nach dem verlorenen Auftakteinzel war und wie abgeklärt Bundestrainer Jörg Roßkopf.

Übrigens: Was bei den Damen das Kartenspiel "Cabo" ist, ist bei den Herren die Konsole. "Nach dem Spiel gegen Frankreich haben wir wie jeden Abend wieder 'Mario Kart' gespielt. Ich habe eine Nintendo Switch dabei, und mein Zimmer ist der Gemeinschaftsraum", verrät Fanbo Meng.

"Am Anfang war es richtig schlimm"

"Wenn ich ehrlich bin, war es am Anfang richtig schlimm. 'Benne' hat zunächst stark gespielt, überragend platziert, alles lief super bis 2:0. Dann hat Alexis Lebrun die Taktik geändert und 'Benne' hat den Sack nicht zugemacht. Die nächsten drei Sätze war es ein Auf und ab der Gefühle: geführt, hinten gelegen, wieder zurückgekommen, und dann verliert er das Ding.

Dangi hat gegen Felix Lebrun nicht schlecht gespielt, aber der wiederum war super. Da waren wir angeknockt. Aber wir haben als Mannschaft gut gekämpft, uns aufgerappelt und am Ende gewonnen. So ist es am Ende doch ein angenehmer und schöner Tag für uns geworden.

Das Einspielen hat heute allein Ric übernommen, weil es bei den Franzosen nur Rechtshänder gab. Ich habe auf der Bank gesessen und die Jungs zusamme mit Rossi als Zwei-Mann-Mauer hochgepusht. Vor dem letzten Spiel gegen Felix Lebrun habe ich kurz mit 'Benne' über die Taktik gesprochen, weil ich selbst letztens in Budapest gegen ihn gespielt hatte.

Ob Rossi nervös ist, erkannt man nicht einmal, wenn man neben ihm sitzt. Er ist einfach abgeklärt und zieht sein Ding durch. Man ist auf der Bank selbst angespannt und merkt natürlich die Anspannung der drei, die spielen. Da ist auch viel Frust dabei, viele Emotionen. 'Benne' zum Beispiel war nach der Niederlage gegen Alexis Lebrun verständlicherweise sehr sauer. Lebrun hat so viele Netz- und Kantenbälle gemacht - das war abartig. Und dann auch in welchen entscheidenden Situationen, er die bekommen hat!

Es war ein richtig harter Tag für uns, für den Kopf, für die Team-Moral. Ich hatte nicht erwartet, wie die Lebrun-Brüder gekämpft haben. Aber ich habe ja gestern gesagt, ich würde ein ekliges 3:2 nehmen. Und heute war es ein ekliges 3:2, von daher: Alles super!"

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