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Bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes: Eberhard Schöler mit Frau Diane (Foto: privat)

Happy birthday, Mr. Pokerface

SH 22.12.2010

Düsseldorf/Frankfurt. Eberhard Schöler feiert seinen 70. Geburtstag. Der Düsseldorfer ist ein Idol, war und ist aktiv auf allen Ebenen. Als Spieler gewann das Abwehrass unter anderem 1969 in München WM-Silbermedaillen im Einzel und mit dem Team. Bei Europameisterschaften stand er sechs Mal auf dem Podium. Mit neun DM-Titeln steht er mit Timo Boll und Conny Freundorfer an Position eins der ewigen Bestenliste. Als Funktionär ist Schöler ebenfalls unverzichtbar, ist stellvertretender ETTU-Präsident und war bis 2007 DTTB-Vizepräsident für Leistungssport. Tischtennis-Deutschland gratuliert.

Ein Leben für den Sport ist es bei Eberhard Schöler. Und das ist nicht übertrieben. Das Tischtennis-Idol feiert am 22. Dezember seinen 70. Geburtstag. Tischtennis-Deutschland und der deutsche Sport allgemein gratulieren herzlich.

"Für den Deutschen Tischtennis-Bund ist Eberhard Schöler so wichtig wie Timo Boll", sagt sein Freund und langjähriger Weggefährter als Spieler und Funktionär, Hans Wilhelm Gäb. Im Januar wird Boll die Nummer eins der Weltrangliste sein, ist schon jetzt mit 13 Titelgewinnen alleiniger Rekordhalter bei der Zahl der Europameistertitel. Doch auch Boll hat in seiner Karriere noch nicht geschafft, was Eberhard Schöler gelang. Das im pommerschen Flatow geborene Abwehrass erreichte das Einzelfinale der Weltmeisterschaften 1969 in München, wurde erst im Finale vom Japaner Shigeo Itoh gestoppt. Silber gab es bei der Heim-WM auch mit dem Team an der Seite von Wilfried Lieck und Bernt Jansen. 

Silbernes Lorbeerblatt, Fair-Play-Auszeichnungen, Georg-von-Opel-Preis

Daneben gewann Schöler fünf weitere Male WM-Edelmetall - jeweils in Bronze. Bei Europameisterschaften stand er sechsmal auf dem Podium, ist mit neun Einzeltiteln bei Deutschen Meisterschaften an der Spitze der ewigen Bestenliste zusammen mit Conny Freundorfer und Timo Boll. Für seine sportlichen Leistungen wurde Eberhard Schöler schon 1966 mit dem "Silbernen Lorbeerblatt" ausgezeichnet.

Er war ein "Gentleman des Sports". Nach der WM 1969 erhielt er die Victor-Barna-Trophy des Swaythling Club International für Fair Play. Im selben Jahr wurde er bei der Wahl zum "Sportler des Jahres" Zweiter. 1999 überreichte ihm Max Schmeling den Fair-Play-Pokal, eine Auszeichnung der deutschen Sportjournalisten. Schöler ist auch Träger des renommierten "Georg von Opel"-Preises für "Unvergessene Sieger".

"Mr. Pokerface" nannte man den Spieler Eberhard Schöler, weil er am Tisch auch bei größter Anspannung nach außen ruhig blieb. Sein schön anzusehendes, spektakuläres Spielsystem, das Abwehrspiel auf höchstem Niveau mit überraschenden, harten Kontereinlagen "entsprach vielleicht meiner Mentalität", sagt Schöler über sich. "Abwarten und im vermeintlich richtigen Augenblick die Initiative ergreifen, das ist sicher Teil meines Charakters."

Sympathieträger mit enormem Weitblick / Unter den Fairen der Fairste

Initiativ in seinem Sport blieb er auch bis nach dem Ende seiner internationalen Karriere als Spieler. Als Funktionär war und ist er ein harter Arbeiter, ein glänzender Stratege mit enormem Weitblick, dabei stets von unaufgeregter, sympathischer Art. Für seine Meinung hat er immer die besten Argumente, ist jedoch auch ein Mann der Kompromisse.

In seiner 26-jährigen Funktionärszeit beim Deutschen Tischtennis-Bund hatte Eberhard Schöler maßgeblichen Anteil am Aufstieg des Verbandes an die Spitze Europas und der Welt. 1994 wurde er Mitglied des Vorstands beim Weltverband ITTF. Bis heute ist er stellvertretender Präsident der Europäischen Tischtennis Union. "Meinen Einsatz beim DTTB habe ich von Anfang an als Gegenleistung für das betrachtet, was er mir während meiner aktiven Zeit als Spieler gegeben hat", hatte Eberhard Schöler bei seinem Abschied im Juni 2007 erklärt. Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb beschreibt ihn so: "Unter den Sachkundigen ist er der Sachkundigste, unter den Fairen der Fairsten, unter den Toleranten der Toleranteste, unter den Anständigen der Anständigste; ein Mann der Vernunft und des Ausgleichs." Im August 2009 wurde Schöler für sein jahrzehntelanges Engagement in seinen Ehrenämtern mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Seinen heutigen Ehrentag verbringt Eberhard Schöler im Kreise der Familie, unter anderem mit seiner Frau, der gebürtigen Engländerin und zweifachen Doppel-Weltmeisterin, Diane Schöler (geborene Rowe), sowie den Kindern Cindy und Christian.

 

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