Hilpoltstein. Der TV 1879 Hilpoltstein ist mit einer bunten Truppe in die Unterhaus-Saison 2021/22 gestartet. Anders als in den Vorjahren setzt der Verein aus Mittelfranken nun auch auf ausländische Spieler – und fährt mit der Mischung gut.
„Ich glaube, wir sind ganz gut gestartet“, sagt Kapitän und Spitzenspieler Alexander Flemming. Trotz anfänglicher Einreiseprobleme des Kubaners Andy Pereira und des Russen Petr Fedotov hat sich die Mannschaft spielerisch und menschlich schnell eingependelt. „Wir spielen besser, als alle erwartet haben“, meint Flemming. Mit einer relativ ausgeglichenen Bilanz steht das Team im Mittelfeld der Tabelle.
„Alles Teamplayer“
Für die neu zusammengestellte Truppe hieß es am Anfang erst einmal, den entsprechenden Draht zueinander zu finden. Neben Flemming, Pereira und Fedotov komplettiert Hermann Mühlbach das Team. Ergänzt wird die Mannschaft durch den Jugend-Nationalspieler Hannes Hörmann, der bereits mehrfach in der ersten Mannschaft ausgeholfen hat. „Das sind alles Teamplayer, das merkt man“, erklärt Flemming.
Für Abteilungsleiter Uli Eckert ist die bunte Mischung von Vorteil: „Es sind vier unterschiedliche Charaktere, aber das passt sehr gut“, sagt er. Gleichzeitig hat es auch vereinsintern einen großen Umbruch gegeben, neben Personaländerungen spielt das Team aktuell nicht in der gewohnten Halle. Ab Januar sollen die Spiele wieder in der Stadthalle stattfinden. „Dann haben wir hoffentlich deutlich mehr Zuschauer“, meint er.
Der Paradiesvogel im Team: Andy Pereira, markante Frisur, cooles Spiel
Dass aktuell nicht so viele Zuschauer bei den Spielen sind, kommt vor allem Andy Pereira zugute. Er hatte in den vergangenen Jahren meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt, kann jetzt vor etwa einhundert Zuschauern die Atmosphäre kennenlernen. Pereira ist – nicht zuletzt wegen seiner markanten Frisur – der „Paradiesvogel“ im Team. Der Kubaner hat lange Tischtennis-Erfahrung, nahm 2012 und 2016 für sein Heimatland an den Olympischen Spielen teil. Pereira trainiert in Rosenheim, im Unterhaus hat er aktuell eine ausgeglichene Saison. „Er macht einfach ein wahnsinnig cooles Spiel“, sagt Kapitän Flemming.
Insgesamt ist die Mannschaft über Deutschland verteilt. Aufschlagspezialist Hermann Mühlbach, im Verein seit 2020, trainiert in Würzburg, Petr Fedotov in Bietigheim-Bissingen. Alexander Flemming selbst hält sich in Leipzig fit, der neben seiner „normalen“ Tischtenniskarriere auch im Clickball erfolgreich ist.
Jugend-Nationalspieler Hannes Hörmann: Matchwinner gegen Hamm
Neben dieser Kernmannschaft schlägt auch Hannes Hörmann regelmäßig für Hilpoltstein auf: Die Nachwuchshoffnung des Vereins sammelt in der Liga Erfahrung. „Er ist absolut auf unserem Niveau“, sagte Flemming vor dem Spiel gegen den TTC GW Hamm. Dort platzte der Knoten gegen Pekka Pelz, Hörmann feierte seinen ersten Zweitligasieg und war damit gleich noch der Matchwinner beim 6:4-Sieg seines Teams.
Dass die Mannschaft dort steht, wo sie aktuell steht, ist für Abteilungsleiter Uli Eckert alles andere als selbstverständlich: „Wir sind ein Überraschungsteam“, meint er. Ziel ist nach wie vor, die Klasse zu halten. „Darum ging es von vornherein“, meint er. Eckert hat überrascht, dass die gegnerischen Teams es trotz der Pandemie geschafft hätten, sich im Gegensatz zur letzten Saison personell noch einmal zu verstärken. Alexander Flemming hingegen ist erstaunt darüber, was in der Liga möglich ist. Vor allem der 6:2-Sieg gegen den aufstiegsambitionierten 1. FC Köln hat der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben: „Da sieht man, dass man tatsächlich jedes Spiel gewinnen kann“, so Flemming.