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Die Jülicher Mannschaft strebt einen Mittelfeldplatz an (Foto: Verein)
2. Herren-Bundesliga: TTC GW Bad Hamm startet als Favorit / Aufsteiger Hertha BSC Berlin mit Außenseiterchancen

Wo führt die Reise des TTC indeland Jülich hin?

Marco Steinbrenner 10.09.2020

Frankfurt am Main. Steigt ein Traditionsverein in die Tischtennis Bundesliga (TTBL) auf? Vor dem ersten Aufschlag in der 2. Bundesliga ist sich der überwiegende Teil der Vereinsvertreter sicher: Der TTC GW Bad Hamm besitzt die größten Chancen auf den Meistertitel. Im Kampf um den Klassenerhalt werden immer wieder die Vereine TV 1879 Hilpoltstein, Aufsteiger NSU Neckarsulm und TTBL-Absteiger TTC indeland Jülich genannt.

TTC GW Bad Hamm oder vielleicht doch der Aufsteiger Hertha BSC Berlin?

Martin Vatheuer möchte von Platz eins überhaupt nichts wissen. „Wir wollen im vorderen Tabellendrittel landen“, verrät der erste Vorsitzende des TTC GW Bad Hamm. Die Grün-Weißen haben nach Platz drei in der vergangenen Saison die Mannschaft ordentlich aufgerüstet. Dafür wurden Laurens Devos (TTC 1946 Weinheim), Olav Kosolosky (Belgien) und Vladislav Rukletsov (Weißrussland) neu unter Vertrag genommen. Thomas Pellny (SC Buschhausen) sowie Hermann Mühlbach (TV 1879 Hilpoltstein) stehen nicht mehr zur Verfügung. „Jeder Spieler in unserem Team kann punkten, sodass nicht immer alle Akteure Topleistungen bringen müssen, um als Mannschaft erfolgreich zu sein“, stellt Vatheuer, für den Drittliga-Nord-Meister Hertha BSC Berlin der Titelkandidat ist, klar.

Die alte Dame aus der Hauptstadt wird von einigen Klubverantwortlichen als Geheimtipp auf Position eins genannt. Hinter Philipp Floritz, Jakub Kosowski und Torben Wosik wurde mit Fedor Kuzmin vom Liga-Konkurrenten Borussia Dortmund eine neue Nummer vier verpflichtet. Abteilungsleiter Gerd Welker hält sich wie in jedem Jahr mit Angaben zu seinem Team bedeckt. Lediglich das Saisonziel Klassenerhalt ist ihm im Vorfeld zu entlocken.

„Für uns geht es wie in jedem Jahr um den Klassenerhalt“, sagt Tomasz Kasica, sportlicher Leiter beim 1. FSV Mainz 05, trotz der Vizemeisterschaft in der Abbruch-Saison 2019/20. „Die Liga ist qualitativ noch stärker geworden. Jeder kann gegen Jeden gewinnen. Deshalb werden alle Spiele sehr schwer.“ Das personelle Gesicht der Mainzelmännchen hat sich deutlich verändert. Simon Söderlund (Schweden) und Maciej Kubik (TTF Liebherr Ochsenhausen) sind nicht mehr dabei. Dafür schlagen jetzt Adrian Wiecek (SV Siek), Antoni Witkowski (SV Aufbau Altenburg) sowie Ting-Hao Hu (Taiwan) bei den Pfälzern auf. „Wir haben einen guten Teamspirit und eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft“, so Kasica.

Für Alexander Flemming, sportlicher und Spieler des TV 1879 Hilpoltstein, steht nach zuletzt Rang vier wieder „ein Platz im sicheren Mittelfeld auf der Tagesordnung. Die Ausgeglichenheit innerhalb der Klasse hat in der 2. Bundesliga mittlerweile schon Tradition.“ Für Francisco Sanchi (UTTC Salzburg) kommt Hermann Mühlbach (TTC GW Bad Hamm) zum Einsatz. Das „freundschaftliche, gefestigte Mannschaftsgefüge“ soll dazu beitragen, dass der Traditionsklub entgegen einiger Prognosen der Konkurrenz nicht um den Liga-Verbleib zittern muss.

TTC Fortuna Passau möchte mehr als Platz fünf erreichen

„Wir streben einen gesicherten Mittelfeldplatz an und schielen mit einem Auge nach oben“, verrät Manfred Hirschenauer, Pressewart des TTC Fortuna Passau, bei der Formulierung des Saisonziels. „Unsere Mannschaft ist stärker besetzt als in der vergangenen Saison. Damals wurden wir Fünfter.“ Tom Jarvis (Helsingborg BK) und Csaba Andras (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell II) sind neu dabei. Dafür haben Shetty Sanil (NSU Neckarsulm), Ivan Juzbasic (TTC 1946 Weinheim) sowie Maksim Grebnev (TTC OE Bad Homburg) die Donaustädter verlassen. „Unsere Stärken sind sicherlich die jugendliche Unbekümmertheit und der erfahrene Mannschaftskapitän Tomislav Kolarek“, so Hirschenauer.

Das Gesicht des BV Borussia Dortmund, die Schwarz-Gelben schlossen die vergangene Saison auf dem sechsten Platz ab, hat sich nur geringfügig verändert. Dennis Klein (TTC indeland Jülich) ist als einziger Akteur neu im Team und ersetzt Fedor Kuzmin, den es zur Hertha nach Berlin gezogen hat. Abteilungsleiter Bernd Möllmann gab als Ziel einen Mittelfeldplatz aus, weiß jedoch aus der Vergangenheit nur allzu genau, „dass die Liga wieder bärenstark und ausgeglichen besetzt ist. Vielleicht entscheiden diesmal die Einreise- und Quarantänebestimmungen den Ausgang.“

Der 1. FC Saarbrücken-TT II möchte nach Angaben von Organisationsleiter Nicolas Barrois „verletzungsfrei und in der Liga bleiben“. In der TTBL-Reserve wurden insgesamt acht Spieler aufgestellt – Liga-Rekord! Jiri Martinko (TuS 92 Celle), Stanislav Kucera (Tschechien) und Dimitrije Levajac (Serbien) feiern ihr Debüt. Florian Cnudde (TTC indeland Jülich) sowie Patryk Zatowka (Polen) schlagen nicht mehr im Saarland auf. „Unser junges Team ist ausgeglichen besetzt“, ergänzt Barrois.

1. FC Köln strebt Platz sechs an / Neuling NSU Neckarsulm will die Liga halten

Nach zuletzt Position neun möchte der 1. FC Köln in der Tabelle weiter nach oben klettern. Spielertrainer Lennart Wehking hat den sechsten Platz als Saisonziel ausgegeben. Das erhoffte, bessere Abschneiden ist eng mit der Verpflichtung von Tobias Hippler (TuS 92 Celle) verbunden. Björn Helbing rückt in die zweite Mannschaft (Regionalliga). Gianluca Walther, stellvertretender Abteilungsleiter, sportlicher Leiter und Aktiver bei den Geißböcken, führt die „mannschaftliche Geschlossenheit, Erfahrung und den Kader mit fünf Akteuren als Stärke an. „Schwächen sind unbekannt.“

Aufgrund des TTBL-Abstiegs hat sich der Kader des TTC indeland Jülich zwangsläufig gehörig verändert. Deni Kozul (ASV Grünwettersbach), Robin Devos (TTC Zugbrücke Grenzau) und Dennis Klein (Borussia Dortmund) stehen nicht mehr parat. Mit Florian Cnudde (1. FC Saarbrücken-TT II), Liang Qiu (BTK Helsingborg) sowie Laurens Tromer (Taverzo Zoetermeer) wurde ein neues Triko unter Vertrag genommen. Ewout Oostwouder und Dragos Olteanu sind aus dem bisherigen Team von Trainer Miroslav Broda übrig geblieben. „Wir besitzen eine spielstarke Mannschaft“, sagt Präsident Michael Küven. „Vor allem menschlich passe die Truppe zusammen.“ Das Quintett sei vom Altersschnitt „gut aufgestellt. Ich erhoffe mir einen Mittelfeldplatz.“

Die NSU Neckarsulm ist nach nur einem Jahr in der 3. Bundesliga Süd zurück im Unterhaus. Alexander Mohr, technischer Leiter in Reihen der „Fahrstuhl-Mannschaft“, erhofft sich durch die Ausgeglichenheit des Kaders und der mannschaftlichen Geschlossenheit den Klassenerhalt. „Eine kleine Schwäche ist sicherlich, dass wir keinen absoluten Topspieler in unseren Reihen haben.“ Abgänge aus dem Meisterteam gab es nicht. Sanil Shetty vom TTC Fortuna Passau ist neu dabei.

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