Erfurt. 1992 war sie selbst Deutsche Meisterin, jetzt gibt sie ihr Wissen an die Jugend weiter. Bei den TT-Finals in Erfurt hat sie unter anderem Mia Griesel gecoacht, die neue Deutsche Meisterin der Altersklasse Mädchen 19. Für die 52-Jährige war es ein besonderes Turnier.
32 Jahre ist es her, dass Christiane Praedel in Rostock über Nicole Struse triumphierte und sich zur Deutschen Meisterin machte. Im Jahr darauf wurde sie im Doppel mit Christina Fischer ebenfalls Deutsche Meisterin. Es ist nur ein kurzer Ausschnitt aus einem langen Tischtennis-Leben, zu dem außerdem auch die Vize-Europameisterschaft der Jugend 1989 mit Torben Wosik zählt. Sie ist aufgrund ihrer Erfahrung prädestiniert dafür, nun die aktuelle Generation zu coachen und zu Titeln zu führen. Sie ist Ansprechpartnerin für Eltern, kümmert sich um Schulfragen, organisiert viel. Dass ihre Trainertätigkeit erfolgreich ist, zeigt nicht zuletzt der Blick auf die niedersächsische Bilanz der TT-Finals: Mia Griesel holte bei der Jugend 19 die Titel im Einzel und Mixed, im Doppel sicherte sie sich den zweiten Platz. Auch in den Damen-Konkurrenzen war die 18-Jährige erfolgreich: Sowohl im Doppel wie auch im Mixed erspielte sich Griesel die Bronzemedaille.
Griesel ist nicht das einzige Beispiel für den niedersächsischen Erfolg bei den Finals. Auch U15-Ass Alexander Uhing erhielt im Doppel Silber, außerdem drei Bronzemedaillen. Selbst bei den Leistungsklassen gab es etwas zu Jubeln: Dort heißt der neue Deutsche Meister der A-Klassen Joshua Martin vom TV Hude, der sich in einem Herzschlagfinale gegen Alexander-Aris Papoutsis durchsetzte.
Zufriedenheit bei den TT-Finals
„Ich bin zufrieden“, sagt Praedel vor allem über den Jugend 19-Bereich. Das Format der Finals gefällt der Landestrainerin auch. „Es ist richtig was los“, erklärt die 14-fache Nationalspielerin. Das Turnier habe einen totalen Eventcharakter. Blickt sie auf ihre Schützlinge, sieht sie den Zeitpunkt allerdings als unpassend an. „Normalerweise sind die Deutschen Meisterschaften ja auch ausschlaggebend als nationales Ergebnis, um sich international zu qualifizieren oder sich für die Europameisterschaften anzubieten“, weiß Praedel und spielt vor allem auf die Jugend-Europameisterschaften an, die nur kurze Zeit später – vom 12. bis 21. Juli – im schwedischen Malmö stattfinden werden.
Und auch das Olympiajahr spielt für die Routinierín eine Rolle. „Wenn ich an meine Zeit zurück denke, dann waren die Deutschen Meisterschaften die wichtigste Veranstaltung auf nationaler Ebene“, erinnert Praedel sich. Damals hätten auch alle Spielerinnen und Spieler mitgespielt, die später auch bei EM und WM zu finden gewesen seien. „Das ist etwas verloren gegangen durch die internationale Turnierfülle.“
Dennoch ist Praedel für eine Beibehaltung des Finals-Konzepts. „Sicherlich muss man noch an der ein oder anderen Sache etwas feilen, was den Zeitplan oder die Wege angeht“, so die langjährige Spielerin. Das Feedback läuft aktuell bereits zusammen – die nächsten Finals werden über das lange Pfingstwochenende im Jahr 2025 stattfinden.