Erfurt. Die Premiere der Deutschen Tischtennis-Finals war ein Meilenstein für den Tischtennissport in Deutschland. Nie zuvor versammelten sich derart viele Spielklassen unter einem Dach, um im Rahmen eines gemeinsamen Events die neuen nationalen Meister zu krönen. Nie zuvor gab es einen Funpark dieser Dimension mit einem großen Outdoorbereich. Nie zuvor gab es gebündelt so viele innovative und informative Sportentwicklungsangebote für die Besucher zum Zuschauen, Zuhören und Mitmachen wie bei Europas größtem Tischtennisfest in Erfurt.
Eine der begeistert angenommenen Aktionen war das Freizeitturnier, obwohl zur Durchführung kurzfristig improvisiert werden musste. Wind und Wetter verwehten die im Outdoorbereich vorgesehene Austragung in die obere Etage des Foyers in Halle 1. Dem Spaß an der Freud‘ tat die Verlegung keinen Abbruch, die Neuauflage ist bereits geplant. Turnierorganisator Gabriel Eckhardt vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) sagte: „Das Turnier war für alle die Spieler und uns Organisatoren ein großer Spaß, daran haben auch Regen und Wind und die dadurch notwendige Verlegung nichts ändern können. Wir standen mit der Starterzahl in diesem Jahr leider am Rande unserer Kapazität, da das Turnier ursprünglich Outdoor stattfinden sollte. Aber beim nächsten Mal können sicherlich noch mehr teilnehmen.“ Übrigens: Tiurniere wie dieses lassen sich Outdoor und Indoor ganz einfach über die DTTB-Kampagne Frei.Zeit.Tischtennis! organisieren.
Siegerin Diana spielte schon als Kind auf Steintischen
Wer dabei war, hatte seinen Spaß. Anders als bei den Stars und Sternchen spielt die Turnierplatzierung bei den Freizeitsportlern keine wirkliche Rolle. Siegerin und Freizeitspielerin Diana verrät, was sie am Tischtennis schätzt und wie sie auf die Sportart aufmerksam wurde: „Es macht einfach immer ungemein Spaß, ich kann gar nicht genau erklären, warum. Bei mir hat es im Alter von zwölf Jahren angefangen. Wir hatten in unserer Wohnsiedlung einen Steintisch direkt vor dem Haus stehen. Heutzutage fördert sogar meine Arbeitsstelle via Gesundheitsmanagement das Sporttreiben. Ich spiele jede Woche im Sportpark Johannisplatz in Erfurt Tischtennis. Wir verabreden uns immer mit vier bis sechs Leuten.“ Das Freizeitturnier bei den Finals war für Diana eine neue Herausforderung: „Es hat mir gefallen, dass unterschiedliche Spielstile dabei waren. Das Turnier war einfach super.“ Die 44-Jährige hatte zunächst nur als Zuschauerin die Finals besuchen wollen, erfuhr dann aber noch rechtzeitig von der gleichzeitigen Austragung des Freizeitturniers: „Da dachte ich mir, da spiele ich mal mit. Das macht bestimmt Spaß.“
Michela: „Tischtennis kann man in jedem Alter spielen“
Kontakte wurde ebenfalls reichlich geknüpft. Diana und die Zweitplatzierte Michela visieren sogar gemeinsam die Mitgliedschaft in einem Tischtennisverein an. Im Gegensatz zu Diana war Michela bereits zu früheren Zeiten Mitglied in einem Verein. Familie, Kinder und ein Umzug führten dann jedoch dazu, dass die heute 60-Jährige ihr Hobby vorübergehend aufgab. Das soll sich durch die Deutschen Tischtennis-Finals nun wieder ändern, wie Michela betont: „Ich bin mit der Hoffnung hergekommen, hier einen schönen Verein zu finden, zu dem ich erstmal unverbindlich hingehen kann.“ Für Michela war ihre Teilnahme an dem Turnier frühzeitig beschlossene Sache: „Vor einem Jahr habe ich bereits von der Messe oder der Stadt gehört, dass die TT-Finals stattfinden. Mein Schwager und ich haben uns eine Dauerkarte geholt. Über die Website habe ich mir alle Infos eingeholt und als ich vom Turnier gelesen habe, habe ich mir sofort gesagt: Da mache ich mit, keine Frage.“ Michela gefällt am Tischtennissport vor allem der Charakter der lifetime-Sportart: „Das kann man in jedem Alter spielen!“
Martin erfuhr beim Stadtfest vom Freizeitturnier
Mit Feuereifer ist auch Martin dabei. Der 43-Jährige spielt Tischtennis, wann immer sich die Möglichkeit ergibt. Ein Vereinsspieler sei er allerdings nicht, zumindest noch nicht: „Bisher spiele ich hauptsächlich in dem Wohnheim, in dem ich lebe. Dort haben wir einen Tisch zur Verfügung.“ Von Freizeitturnier im Rahmen der Finals erfuhr Martin auf dem Erfurter Domplatz. Dort lagen während eines Stadtfestes Flyer aus: „Da habe ich mir einen mitgenommen und in der Straßenbahn durchgelesen. Danach habe ich gesagt: Da melden wir uns an.“ Beim Turnier landete Martin am Ende auf Platz sieben. Doch die Platzierung war für die Teilnehmer nicht mehr als bloße Statistik. Martin, dem beim Tischtennis besonders das ständige notwendige Umdenken und Reagieren-Müssen gefällt, sprach allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit seiner Schlussbewertung aus dem Herzen: „Es war einfach ein tolles Freizeitturnier! Es hat alles gepasst. Es waren super Leute am Start.“