Erfurt. Das Abitur hat sie in der Tasche. Mit einem Schnitt von 1,6. Mia Griesel macht wie ihr Mixedpartner Andre Bertelsmeier nun den Schritt Richtung Profi. Die zweifache Deutsche Jugend-Meisterin von Erfurt gibt sich und dem Sport zunächst eine anderthalbjährige Probezeit, wie sie im Interview verrät. Bei den Erwachsenen steht die 18-jährige Niedersächsin im Mixed-Halbfinale und war vor der Abend-Session noch im Einzel und Doppel im Wettbewerb.
Zweimal Gold und einmal Silber. Den Einzel-Titel hast du durch ein Sieben-Satz-Match gegen Melanie Merk gewonnen. Wie zufrieden bist du?
Mia Griesel: Ich bin mega glücklich. Es war sehr anstrengend und ich bin ziemlich erschöpft, dadurch dass ich in allen Konkurrenzen bis zum Ende durchgespielt habe. Im Finale wurde ich viel eins – eins gescheucht und musste mich sehr viel bewegen, aber ich bin mega glücklich, dass es am Ende funktioniert hat.
Die Zuschauerränge waren gerade im Halbfinale und Endspiel voll. Was sagst du zur Atmosphäre?
Griesel: Ich musste mich am Anfang darauf konzentrieren, das auszublenden, aber am Ende war es sehr cool. Auch die Niedersachsen von meinem Verband haben total mitgefiebert.
Du hast deine Erschöpfung angesprochen: Bei wie viel Prozent bist du gerade auch mit Blick auf den Samstag?
Griesel: Vom Körperlichen habe ich aktuell vielleicht noch 25 Prozent meiner Leistungsfähigkeit. Bis zum Beginn des Damen-Turniers bleibt mir noch eine Nacht. Einmal schlafen und ich bin wieder fit. Wir werden mit der Delegation noch etwas essen und danach geht es für mich früh ins Bett.
Ein Rückblick auf deine ersten Schritte im Sport: Wann hast du mit Tischtennis angefangen und wie bist du dazu gekommen?
Griesel: Ich habe mit etwa sechseinhalb angefangen, also vor guten elf Jahren. Mein erster Verein war der TSV Lunestedt bei Bremerhaven. Das war von mir zu Hause nur fünf Minuten entfernt. Im TSV Lunestedt war ich ziemlich lange, daher liegt da auch noch meine Einzelspielberechtigung im Nachwuchs.
An meine Zeit in Lunestedt habe ich schöne Erinnerungen. Vor allem bei der 1. Herren-Mannschaft war immer eine sehr gute Stimmung mit vielen Leute, die angefeuert haben. Es war cool, da zuzugucken.
Was ist das Besondere am Tischtennis, was reizt dich an dieser Sportart?
Griesel: Tischtennis ist einfach so vielfältig. Man weiß nie genau, was passiert, und man muss sich immer neu anpassen. Es ist unvorhersehbar und dadurch ist es einfach toll.
Was sind deine Pläne für die Zukunft, Richtung Tischtennis oder allgemein?
Griesel: Ich habe jetzt mein Abi gemacht und bin mit der Schule durch. Ich habe aber noch eineinhalb Jugendjahre, die ich voll fürs Tischtennis nutzen werden. Dann ich gucke, wie es mir gefällt, „nur“ Tischtennis zu haben. Danach entscheide ich mich final.
Hast du außer Tischtennis-Profi einen Traumberuf?
Griesel: Nein, tatsächlich nicht. Es hat immer ein bisschen variiert. Aber aktuell habe ich eigentlich gar keine Vorstellung.
Mia Griesel im Steckbrief
Alter: 18
Verein: Nachwuchsspielberechtigung beim TSV Lunestedt / Erwachsene: MTV Tostedt (2. Damen-Bundesliga)
Setzposition Damen-Einzel: 3
Erfolge