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Kann Steffen Mengel elf Jahre nach seinem letzten DM-Erfolg wieder die Krone für sich beanspruchen? Foto: Schillings
Steffen Mengel und Benedikt Duda mit Chance auf den zweiten Titel, Kaufmann und Wan könnten sich zum ersten Mal krönen

Zwei Altmeister im Herren-Endspiel, Kaufmann trifft auf Wan

Julian Hörndlein 16.06.2024

Erfurt. Kann Steffen Mengel bei der „Heim“-DM in Erfurt seinen zweiten Deutschen Meistertitel nach 2013 für sich beanspruchen oder schafft Benedikt Duda seinen zweiten Coup nach 2021? Die beiden Bundesligaspieler treffen im Endspiel der TT-Finals um 17.15 Uhr aufeinander.

Ein Beben ging durch die Halle, als Steffen Mengel nach vier Sätzen seinen Siegpunkt gegen Youngster Kay Stumper gewann. Der Finaleinzug ist für den Altmeister etwas ganz Besonderes: Der 35-Jährige gewann zuletzt 2013 in Bamberg seinen bisher einzigen Deutschen Meistertitel. Nun hat er die Chance, in seiner Heimat den Titel zu gewinnen. Der Wahl-Thüringer spielt seit 2018 beim Post SV Mühlhausen – kein Wunder also, dass er einige Publikumssympathien in der Erfurter Halle auf sich vereinen kann. „Es war schön, dass viele Zuschauer aus der Region in der Halle waren“, weiß der Sieger. Beim 4:1-Erfolg gegen Stumper hatte Mengel den ersten Satz an seinen Kontrahenten abgeben müssen, ließ sich danach aber keinen Satz mehr nehmen. „Ich weiß sicherlich, dass ich einige Dinge noch besser spielen kann“, erklärt Mengel nach seinem Finaleinzug. Im Endspiel möchte er sich noch steigern. „Jetzt ist natürlich das Ziel, Deutscher Meister zu werden“, meint der Lokalmatador, der bisher sämtliche Spiele 4:1 gewonnen hat.

In der Box steht Mengel um 17.15 Uhr jemand gegenüber, der ebenfalls schon einen nationalen Titel sein Eigen nennt: Benedikt Duda gewann 4:1 gegen Ricardo Walther, der starke Gegenwehr leistete. Nach einem medizinischen Timeout kämpfte sich Walther ins Spiel zurück, war nah am zweiten gewonnenen Satz dran – letztlich ging der fünfte Satz 16:14 zugunsten von Duda aus. „Ich merke, dass ich körperlich am Limit bin“, kommentiert der Bergneustädter. Jetzt gilt es für ihn noch, den letzten Schritt zum Titel zu gehen.

Zwei Krimis im Damen-Halbfinale

Bei den Damen-Halbfinals hatten sich die Teilnehmerinnen in beiden Partien absolut nichts zu schenken. Yuan Wan und Sophia Klee kämpften sich von Satz zu Satz, aus der anfänglichen Führung von Klee wurde ein 2:1-Vorsprung von Wan, den die Konkurrentin aber wieder ausglich. Nach dem zwischenzeitlichen 2:2 gewann Wan die beiden weiteren Sätze mit 11:5 und 12:10. „Es wurde von Satz zu Satz besser“, sagt die 27-Jährige. Klee und Wan kennen sich vom TTC Weinheim sehr gut – „in und auswendig“, wie die Siegerin anfügt. Während des Spiels hätten ein paar enge Situationen den entscheidenden Punkt gebracht. Die 27-Jährige steht jetzt zum ersten Mal im Finale um die Deutsche Meisterschaft, hatte bereits zweimal Bronze geholt.

Dort trifft sie nun auf Annett Kaufmann, die einen wahren Arbeitssieg gegen Franziska Schreiner hinter sich hat. Schreiner entschied bereits den ersten Satz für sich, es folgten zwei Sätze zugunsten von Kaufmann. Vor den Augen von über 2.500 Zuschauern ging es schließlich in den siebten Satz. Dort musste die Topgesetzte einen anfänglichen Vorsprung abgeben, zwischenzeitlich stand es 8:8 in der Partie, auf die alle Augen in der Halle gerichtet waren. Kaufmann gewann schließlich haarscharf 11:9 und kann nun um ihren ersten DM-Titel kämpfen. „Es war ein unfassbar knappes Match, Franzi hat unfassbar gut gespielt“, fasst die Turnierfavoritin zusammen. Jetzt möchte im Match gegen ihre Doppelpartnerin Yuan Wan ihr Bestes geben. Das Finale startet um 16.30 Uhr am Center Court.

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Über die Deutschen Tischtennis-Finals

Wenn in diesem Jahr die Deutschen Meister gesucht werden, ist alles viel größer als in den Vorjahren. Vom 13. bis 16. Juni sind in Erfurt die Deutschen Meisterschaften der Damen und Herren, der Jugend 15 und 19 sowie der Leistungsklassen mit den besten Spielerinnen und Spielern auf Verbands-, Bezirks- und Kreisebene am selben Ort vereint. Die Deutschen Tischtennis-Finals sind ein viertägiges Event in der Messe Erfurt mit insgesamt rund 500 Aktiven. Amateure gehen dann Tür an Tür bzw. Tisch an Tisch mit den Nationalmitgliedern im Jugend- und Erwachsenenbereich an den Start.

Es ist das große Treffen der Tischtennis-Familie, das nach der Premiere 2024 jährlich ausgetragen werden soll. Neben dem sportlichen Geschehen gibt es ein vielfältiges sportliches Mitmachprogramm für alle Zuschauerinnen und Zuschauer sowie Workshops und samstags die Summer Party mit DJ auf dem Außengelände. Ein weiteres Event veranstaltet die Landeshauptstadt des Freistaats Thüringen in der Turnierwoche selbst. Das seit 1975 jährlich stattfindende Krämerbrückenfest ist das größte Altstadtfest des Sportlandes und bietet ein buntes Programm rund um Kunst, Kultur, Unterhaltung und Kulinarisches. TT-Finals-Besucher können beide Highlights miteinander verbinden.

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